Die besten Liebstöckel (getrocknet) kaufen: Wirkung & Geschmack
- Liebstöckel hat eine vielfältige Wirkung auf den Körper und wirkt unter Anderem bei Magen-Darm-Beschwerden und Blähungen.
- Die Heilwirkung des Liebstöckels ist auf Inhaltsstoffe wie Ätherische Öle, Cumarinderivate, Phenolcarbonsäuren wie Isovaleriansäure oder Angelicasäure zurückzuführen.
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[amazon table=“11481″]Liebstöckel kaufen – würzige Liebe auf den zweiten Blick
Er ist aromatisch, vielseitig, noch dazu gesund und dennoch gilt, weniger ist manchmal mehr. Was so manche Hausfrau abschrecken dürfte ist sein intensives Aroma. Die Rede ist von Liebstöckel, vielen vielleicht besser bekannt unter der Bezeichnung Maggikraut. Die lateinische Bezeichnung lautet Levisticum officinale. Der Österreicher nennt den Doldenblütler auch Nusskraut. Die Bezeichnung Liebstöckel wurde von der lateinischen Entsprechung abgeleitet und hat reichlich wenig damit gemein, dass wir die Pflanze in unser Herz geschlossen haben. Ganz im Gegenteil, Liebstöckel wird es schwer gemacht in unseren Küchen. Völlig zu unrecht, wie im Folgenden deutlich wird.
Inhalt
Botanik
Liebstöckel ist eine winterharte und recht robuste Pflanze. Die Pflanze wächst schnell und kann dabei Höhen von mehr als zwei Metern erreichen. Dabei verströmt sie einen intensiven Duft und bildet im Sommer gelbe doppeldoldige Blüten aus. Im Spätsommer reifen dann die Früchte heran.
1886 kam Julius Maggi die Idee für eine heute allseits bekannte Suppenwürze. Geschmacklich erinnert Maggi durchaus an Liebstöckel. Schnell war daher der Namen Maggikraut geboren. Liebstöckel zählt allerdings nicht zu den Zutaten der Würze und wurde dennoch unter der Bezeichnung Maggikraut weithin bekannt.
In unseren Breiten wurde Liebstöckel zunächst in den Klostergärten kultiviert und war auch aus den Bauerngärten nicht wegzudenken. Allerlei Mystisches begleitet die Geschichte des Würzkrautes. So soll die Wurzel einem vor bösen Zauber schützen und viele glaubten daran, Hexen zu erkennen, wenn sie Liebstöckelwurzel bei sich trugen. Auch wenn Maggikraut nur wenig mit Liebe zu tun hat, auch für Liebeszauber wurde das Kraut in vergangener Zeit verwendet. Im Folgenden möchten wir etwas Licht ins Dunkel bringen und darüber berichten, was uns der Luststock in der heutigen Zeit bringen und Gutes tun kann.
Geschichte und Verbreitung
Liebstöckel ist eine alte Kulturpflanze, deren Wurzeln vermutlich in Persien oder zumindest dem Nahen oder Mittleren Osten zu suchen sind. Auf dem Seeweg gelangte die Pflanze in den Mittelmeerraum und konnte sich auch im übrigen Europa rasch verbreiten. Besonders die Nordeuropäer konnten dem Kraut einiges abgewinnen und kultivierten es fleißig. Wildwachsender Liebstöckel kommt nur in wärmeren Gebieten vor. Auf Gebirgswiesen wächst das Kraut auf Höhen von bis zu 1.200 Metern.
Von Dioskurides wurde Liebstöckel als „ligystikon“ bezeichnet, da die Pflanze in Ligurien gehäuft anzutreffen war. Die Griechen bezeichneten Liebstöckel als Allheilmittel und auch bei Hildegard von Bingen fand „lubestuckel“ Verwendung bei Husten oder Wassersucht. In manchen Bauerngärten hat Liebstöckel die Zeiten überdauert. Die Bedeutung von einst ging allerdings verloren. Dies ist wirklich schade, da die Pflanze viele Vorzüge besitzt und es sich in jeden Fall lohnt, diese wieder zu entdecken.
Mystisches rund um Maggikraut
In früherer Zeit nahmen die Menschen die Bezeichnung Liebstöckel wörtlich und veranstalteten mit der Pflanze allerhand Liebeszauber. Männer wie Frauen trugen das Kraut mit sich herum, um ihre Anziehung auf das andere Geschlecht zu steigern. Den selben Zweck sollten Liebestränke aus Liebstöckelwurzel dienen.
Nicht nur in der Liebe sollte das Kraut einiges bewegen. Wer an Mariä Himmelfahrt einen Kräuterstrauß ans Kreuz band, der erhoffte sich, ein Jahr lang seine Rückenschmerzen los zu sein. Aus den Samen wurde Öl gewonnen, welches vor Schlangenbissen schützen sollte. Auch das Vieh in den Ställen bekam Liebstöckel unter sein Futter gemischt, damit sollte der Milchfluss angeregt werden.
Inhaltsstoffe
In alten Kräuterbüchern steht zu lesen: „Liebstöckel macht einen guten Magen und vertreibt die Winde“. Diese Aussage besitzt durchaus ihre Berechtigung und diese lässt sich mit den enthaltenen Wirkstoffen begründen.
Liebstöckel enthält:
- Ätherische Öle, davon 35% Ligustilid
- Cumarinderivate
- Phenolcarbonsäuren wie Isovaleriansäure oder Angelicasäure
- Stärke, Zucker und Harze
Wirkung
Die ätherischen Öle lösen Krämpfe und beruhigen die Verdauungsorgane. Auch Erkrankungen der ableitenden Harnwege lassen sich mit Liebstöckel behandeln. Wer häufig unter Sodbrennen oder nach einem deftigen Essen unter Völlegefühl leidet, der sollte sich ebenfalls mit dem Kraut anfreunden. Fiebrige Erkältungen können mit der Droge ebenso eingedämmt werden wie Maggikraut eine schmerzstillende Wirkung nachgesagt wird. Doch damit nicht genug, auch Antriebslosigkeit und Schlafstörungen können mit Liebstöckel recht erfolgreich behandelt werden.
Besonders viele ätherische Öle enthält die Wurzel, die man im Herbst ausgräbt, in Scheiben schneidet und trocknet. Mit heißem Wasser übergossen erhalten Sie einen aromatischen Tee, den Sie nach Bedarf mit Honig süßen können. Auch in die klassische Homöopathie hat die Pflanze Einzug gehalten und wird zum Beispiel bei Entzündungen des Mittelohres verabreicht.
Liebstöckel online bestellen oder selbst anbauen
Liebstöckel kann zwischen zeitigem Frühjahr und Spätsommer geerntet werden. Dennoch werden Sie es schwer haben, erntefrischen Liebstöckel im Supermarkt zu bekommen. Auf Wochenmärkten könnte sich die Nachfrage direkt beim Bauern lohnen. Wenn Sie getrockneten oder gemahlenen Liebstöckel verwenden, dann haben Sie Glück, denn im Gegensatz zu vielen anderen Gewürzen verliert das Maggikraut kaum an Aroma und wer sich mit dem Geschmack zunächst anfreunden möchte, kann dies auch auf diese Art und Weise tun.
Viel einfacher ist es jedoch, die Pflanze selbst anzubauen. Dabei müssen sie keinen grünen Daumen besitzen, denn hier kann man kaum etwas falsch machen. Liebstöckel ist anspruchslos und wächst in jedem Gartenbeet. Sie werden Ihren Augen nicht trauen, wie schnell die kleine Pflanze mannshoch wächst und sich die ganze Familie übers Jahr damit versorgen lässt. Steht die Pflanze recht sonnig, dann sollte sie häufiger gegossen werden. Ideal ist ein halbschattiger Standort und ein kalkhaltiger und humusreicher Boden. Beachten Sie, dass die Staude schnell viel Raum einnimmt und weisen Sie ihr einen entsprechenden Standort zu.
Liebstöckel Rezepte
Geschmacklich könnte man Liebstöckel am ehesten mit Sellerie vergleichen. Allerdings ist das Maggikraut weit intensiver und schärfer und damit gewöhnungsbedürftiger im Geschmack. Die frischen Blätter können Sie Suppen, Pilzgerichten oder Eierspeisen zusetzen. Wer den Geschmack mag, kann auch mit Soßen und Salaten experimentieren. Besonders wer gerne bewusst isst und lieber weniger Salz verwendet, hat hier eine gute Alternative gefunden und kann unter Umständen sogar gänzlich auf das Salzen verzichten.
Besonders bei kräftigen Suppen, wie traditionellen Eintöpfen, bietet sich das Würzen mit Liebstöckel an. Doch es lohnt sich, auch mutiger zu sein und Liebstöckel zu einem täglichen Begleiter am Herd zu machen. Setzen Sie das Kraut einfach allen Speisen zu, welche Sie sonst mit Sellerie und Petersilie gewürzt hätten. Sparsam dosiert können Sie dabei überraschende Akzente setzen. Lassen Sie die Liebstöckelblätter mitkochen, um die volle Würzkraft des Krautes nutzen zu können. Wohl dosiert kann das Kraut besonders Fleischgerichte harmonisch begleiten.
Einige Empfehlungen für die Verwendung von Maggikraut am Herd:
- Suppen und Soßen
- Aufläufe oder Gratins mit Kartoffeln oder Kohlrabi
- Gerichte der Küche Liguriens
- Salate, Aufstriche, Quark
- Geflügelgerichte und Fisch in sehr sparsamer Dosierung
Rezepte mit Liebstöckel
purer Genuss – Liebstöckelpaste
Sie benötigen:
– 400 Gramm Liebstöckelblätter
– 100 Gramm Meersalz
Zunächst werden die Blätter gewaschen, trocken getupft und zerkleinert. Anschließend gibt man das Salz dazu und vermischt das Ganze bis sich das Salz aufgelöst hat. In Gläser abgefüllt, fest verschlossen und kühl und dunkel aufbewahrt hält sich diese vielseitige Würzpaste mehr als zwölf Monate.
Gut für die Verdauung – Liebstöckellikör
Sie benötigen:
– eine Flasche Wodka oder Korn
– einige junge Triebe Liebstöckel
– weißen Kandiszucker
Die Zutaten gibt man in ein Glas, verschließt dieses fest und lässt das Ganze etwa eine Woche an einem dunklen Ort ziehen. Damit sich der Kandis löst, sollten Sie das Glas hin und wieder schütteln. Nachdem die Stängel entfernt wurden, kann der Ansatz durch ein Tuch gegossen werden und Sie können den Likör in Flaschen abfüllen. Dieser wird nun einen weiteren Monat kühl gestellt und kann bei Bedarf nachgesüßt werden. Das Getränk ist besonders nach einem üppigen Festmahl zu empfehlen, fördert die Verdauungsarbeit und beruhigt den Magen.
Deftig auf dem Teller – Auflauf mit Liebstöckel
Für sechs Portionen benötigen Sie:
– ein Kilo Kartoffeln
– zwei Becher Sahne
– 200 Gramm Käse
– 4 Tomaten
– ein großer Bund Liebstöckel
– Salz, Pfeffer
Die Kartoffeln werden geschnitten und etwa fünf Minuten in kochendes Salzwasser oder Gemüsebrühe gegeben. Anschließend schichten Sie die Kartoffeln in eine Auflaufform und verteilen den gehackten Liebstöckel darauf und würzen mit Salz und Pfeffer nach. Die Tomatenstücke werden darauf verteilt. Danach gießen Sie Sahne darüber und geben den Käse darauf. Der Auflauf wird 45 Minuten bei 180 Grad gebacken und heiß serviert.